Ahoi aus dem Hansahafen,

es gibt Neuigkeiten! Unser Newsletter erscheint jetzt wieder regelmäßig und informiert Sie über Aktuelles aus der Stiftung, unsere Fahrpläne und Veranstaltungstipps und gibt ganz persönliche Einblicke in das Ehrenamt.

Zum Wohle aller lagen unsere Schiffe die letzten zwei Jahre fast ausnahmslos fest vertäut an ihren Liegeplätzen. Doch nun freuen sich die ehrenamtlichen Crews wieder auf Ausfahrten mit Gästen – natürlich unter Einhaltung der geltenden Hygienemaßnahmen.

Seeluft schnuppern und die Seele baumeln lassen – Lust auf eine kleine Kreuzfahrt? Ein Blick in die Fahrpläne unserer historischen Schiffe lohnt sich! Reisen Sie auf unseren Schiffen von Hamburg nach Kiel oder Stade, zur Kirschernte in das Alte Land oder zu den Glückstädter Matjeswochen. Kommen Sie an Bord für das BLUE PORT Schauspiel im Hafengebiet oder für eine schöne Elbfahrt. Das Fahrtangebot ist dieses Jahr noch vielfältiger und hat auch mit unserem Flottenzuwachs zu tun. Die LÜHE, ein Fährmotorschiff, das 1927 in Stade vom Stapel lief und nun seinen Heimathafen am Bremer Kai hat.

Und das Beste kommt bekanntlich zum Schluss: es wird persönlich. Wir möchten Sie einladen, die Menschen kennenzulernen, die sich ehrenamtlich für den Erhalt und Betrieb der historischen Schiffe, Hafenbahn und Hafenanlagen einsetzen. Ursula Müller, Wachgängerin auf der BLEICHEN, erzählt von der Vielfalt des ehrenamtlichen Engagements mit einer Prise Seefrauengarn. Wir nehmen Abschied von Jan-Hinrich Brodersen, der für den LANDRATH KÜSTER mit seinem Wissen über den Kutter nicht nur Mann der ersten Stunde im Sinne des Wortes war. Und Sie lernen Paul Britzkow kennen, die gute Seele des Vereins Freunde des Schleppers FAIRPLAY VIII und eine echte kölsche Frohnatur.

Bis bald an Bord!

Ihre Anne-Merle Wulf
Stiftung Hamburg Maritim

Flottenzuwachs – das historische Fährmotorschiff LÜHE

Anfang des Jahres 2021 wurde der Stiftung das Fahrgastmotorschiff LÜHE im Rahmen einer großzügigen Spende zur Übernahme angeboten und ergänzt seit Herbst 2021 die fahrfähige Stiftungsflotte.

1927 ist dieses Kleinod in Stade vom Stapel gelaufen und war über 60 Jahre im Fähreinsatz. Die Tatsache, dass dieses Schiff auf einer Werft in Stade gebaut wurde, zeitweise in Steinkirchen festmachte und die Elbe drei Bundesländer verbindet, haben wir zum Anlass genommen, diese Stationen wieder anzufahren und schöne Ausflüge anzubieten.

Unter anderem eine Kreuzfahrt durch die Unterelberegion und Tagesfahrten ins Alte Land, mit jeweils einem kleinen individuellen Rahmenprogramm, bringen die alten Zeiten zurück.

Tragen Sie zum Erhalt der LÜHE bei: mit Ihrer Charterfahrt und Ticketbuchung.
> Hier geht es zur Buchungsseite
Tel.: +49 (0)40 78 08 17 05
charter@stiftung-hamburg-maritim.de

Schiffswache auf der MS BLEICHEN

Ursula Müller, Mitglied im Verein „Freunde des Stückgutfrachters MS BLEICHEN e.V.“ und erfahrene Wachgängerin, erzählt: Ich gehe fast seit Ankunft der BLEICHEN in Hamburg Wache, nehme an Wachschulungen teil, was besonders nach Installation des Brandschutzsystems wichtig war.

Der historische Stückgutfrachter MS BLEICHEN ist mit Leinen in einem befahrenen Hafenbecken, dem Hansahafen, festgemacht. Da die BLEICHEN am öffentlich zugänglichen Bremer Kai im Hafen liegt und ein offiziell zugelassenes Seeschiff ist, muss sie nach Hafenverkehrsordnung und gültiger Liegeplatzgenehmigung 24/7 mit einer fachkundigen Bordwache bemannt sein (zwei Bordwachen/Leinenwachen bei angekündigten Extremwetterlagen). Diese Vereinbarung wird von uns ehrenamtlichen Vereinsmitgliedern erfüllt, die Tages- und Nachtwachen durchführen.

Zu meinen Aufgaben gehören Rundgänge durchs Schiff. Ich kontrolliere die Brücke, den Maschinenraum, das Kabelgatt (Lagerraum für Kleingut), die Laderäume und auch die Leinen. Bei Hochwasser oder Sturmflut, was es hier ja manchmal gibt, müssen mehr Personen an Bord sein. Für eine Person ist es schwierig die Leinen zu fieren (Lose-Geben einer Leine) und in der Maschine muss ein Hilfsdiesel angeschmissen werden können, falls der Landstrom unterbrochen wird.

Zwischen den Rundgängen ruhe ich mich in der Kajüte aus, die wirklich bequem eingerichtet ist – es gibt sogar WLAN, oder genieße die einzigartige Hafenatmosphäre an Deck.

Wie ich zu Schiffen gekommen bin? Durch eine Freundin, Kapitänin, bin ich mit dem einzigen Segelfrachter Europas von Dänemark nach Spanien gefahren, stand am Ruder, ölte den Diesel, habe navigiert, was mir als Ingenieurin nicht schwerfiel. Da habe ich Salzwasser geleckt und mache ehrenamtlich Hand gegen Koje mit. Die Mitarbeit macht mir sehr viel Spaß, auch die Fahrten, bei denen ich den Gästen das Schiff mit Seefrauengarn näherbringe. Ich kann es nur wärmstens empfehlen. Kommt vorbei, macht mit, es ist KLASSE und macht viel Spaß!

Bis bald einmal an Bord
Eure Ursula

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Paul Britzkow, die gute Seele des Vereins Freunde des Schleppers FAIRPLAY VIII. Eine echte kölsche Frohnatur, immer gut gelaunt, liebt und lebt den Schlepper. Seit 2010 Mitglied im Verein und als Vorsitzender, hat Paul mit seinem Wissen und seiner ruhigen, freundlichen Art allergrößten Anteil daran, dass der Schlepper bei Gästen und den Mitgliedern so beliebt und erfolgreich ist. Seine Erfahrungen aus Jahrzehnten in der Schifffahrt sind für Schiff, Verein und Mitglieder von unschätzbarem Wert.  

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Jan-Hinrich Brodersen verstorben

Die Freunde des Hochseekutters LANDRATH KÜSTER e.V.  betrauern den Verlust eines ihrer Gründer und Schiffsführer. 

Jan-Hinrich war für den LANDRATH KÜSTER mit seinem Wissen über den Kutter nicht nur Mann der ersten Stunde im Sinne des Wortes. Er brachte sein Wissen nach einem öffentlichen Aufruf von Joachim Kaiser, schon während der Restaurierung, ein. Nach Gründung des Vereins im Jahr 1997 übernahm er Vorstandsaufgaben. Und wurde, in seiner immer völlig unaufgeregten Art, der beste Lehrmeister aller Schiffsführer und Besatzungsmitglieder.

Beruflich in der Fischerei, der Küstenschifffahrt und im Hamburger Hafen tätig; aber auch Zeit seines Lebens passionierter Segler, fühlte er sich zeitlebens dem LANDRATH KÜSTER verbunden. Denn sein Vater war der letzte Eigentümer des Kutters bevor er 1970 aufgelegt wurde. Schon als Kind, später aber für seinen Vater auch als Fischer und Kapitän, war er an Bord des LANDRATH KÜSTER zu Hause. Von den zwei Modellen des LANDRATH KÜSTER  im Maßstab 1 : 20,  die Jan baute, erinnert seit einigen Jahren  in der Finkenwerder Kirche eines, als Votivgabe der Familie Brodersen, an die große Zeit der Finkenwerder Fischerei. Vor der pandemiebedingt kleinen Trauergemeinde erinnerte Uwe Hansen mit einer plattdeutschen Rede – Jan sprach Hochdeutsch nur wenn es nötig war –, an sein Leben und die Verdienste. 

 

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